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Gott ist Geist, und die ihn anbeten,
müssen ihn im Geist
und in der Wahrheit anbeten.
Johannes 4, 24

 ... unter diesem Wort Jesu fand am 29. September 1907 der erste Gottesdienst in dieser Kirche statt, Pfarrer Ludwig Weber hielt damals die Predigt.

Der Spruch steht seitdem über dem Chorraum.

Viele Gottesdienste hat die Gemeinde in Sindlingen seitdem gefeiert. Seit rund fünf Generationen sind unzählige Menschen zu fröhlichen und traurigen Anlässen hierher in ihre Evangelische Kirche gekommen, um hier ‘im Geist und in der Wahrheit’ zu beten, zu singen, zu danken, Gottes Wort zu hören, sowie Taufe und Abendmahl zu empfangen.

Wenn wir dies heute tun, stehen wir in einer langen Tradition:

Aus der Geschichte der Ev. Kirchengemeinde in Frankfurt am Main - Sindlingen

In der Stadt Frankfurt am Main wurden bereits 1522 die ersten evangelischen Predigten gehalten. Die reformatorische Bewegung hat in Frankfurt schnell Fuß gefaßt und zu einer Reformation der damaligen Kirche ‘an Haupt und Gliedern’ geführt.

Da Sindlingen zu dieser Zeit jedoch zu Kurmainz gehörte, wurde es vom Protestantismus noch nicht erfasst, sondern blieb noch über drei Jahrhunderte rein katholisch. Seinerzeit hatte man nämlich die Konfession, die der jeweilige Landesherr hatte. Wem das nicht paßte, der mußte auswandern.

Die erste evangelische Amtshandlung fand in Sindlingen Mitte des 19. Jahrhunderts statt: ein angestellter Reitknecht, der bei der Pferdeschwemme im Main ertrunken war, wurde evangelisch bestattet.

Vor allem durch die Entstehung der Farbwerke Hoechst siedelten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend Evangelische in Sindlingen an. Sie gehörten zunächst zu Oberliederbach, später zur Gemeinde Nied-Höchst. Die wenigen Evangelischen hatten es als Minderheit im Ort schwer. Bevor in Sindlingen eine eigene Kirche gebaut wurde, fand der Gottesdienst 14-tägig in einem Privathaus in der Okrifteler Straße statt, ab 1900 dann in einem Schulraum der alten Schule in der Allesinastraße, der Pfarrer aus Höchst kam dazu hierher.

Im Jahre 1899 kaufte der Kirchenvorstand von Höchst einen geräumigen Bauplatz, damit dort einmal eine Kirche, ein Pfarrhaus und ein Gemeindehaus errichtet werden können.

Am 4. Dezember 1902 wurde Sindlingen-Zeilsheim rechtlich eine selbständige Kirchengemeinde und hatte mit Pfarrer Ludwig Weber (seit dem 1. August 1905) ihren ersten Pfarrer.

Bald wurden Kirche und Pfarrhaus unter der Leitung des Architekten Alfred Günther aus Frankfurt in den Jahren 1906/1907 gebaut.

Die feierliche Einweihung war am 29.9.1907.

Der Kirchenbau wurde vor allem durch Schenkungen des Gustav-Adolf-Werkes und besonders durch die Familie von Meister finanziert. Herbert von Meister und Frau Else von Meister trugen einen erheblichen Teil der Kosten.

In den Jahren 1928/29 wurde dann das Ev. Schwestern- und Gemeindehaus mit einem Kindergarten und einem Altersheim in der Gustavsallee gebaut.

Im Zweiten Weltkrieg - wurden wie im Ersten - zwei Glocken aus dem Glockenturm zur Schmelze entfernt. Darüber hinaus wurden die Kirche und das Pfarrhaus durch Bomben getroffen und beschädigt. Es war ein besonderer Tag als im November 1954 unter großer Anteilnahme der Gemeinde der Turm zwei neue Glocken und ein elektrisches Läutwerk bekam.

1962 ist durch eine Windhose der alte Wetterhahn auf dem Glockenturm zerstört worden. Seit dem darauf folgenden Jahr trägt er einen neuen, diesmal vergoldeten Hahn.

1969 konnte die Gemeinde mit dem Bau eines Gemeindezentrums in Sindlingen-Nord beginnen.

Von 1973 bis 2000 gibt es dort eine selbständige Gemeinde mit dem Gemeindezentrum ‘Arche’.

Ein schreckliches Datum für die Gemeinde ist  Weihnachten 1996. In der Christmette zündete eine psychisch kranke Frau eine Handgranate. Durch die Explosion verloren zwei Gottesdienstbesucherinnen in der Kirche ihr Leben, weitere Gemeindeglieder trugen zum Teil schwerste Verletzungen an Leib und Seele davon.

Seit dem 21. September 1997 feiert die Gemeinde wieder Gottesdienste in der renovierten Kirche.

Im Juli 2000 haben sich die beiden bisher selbständigen Kirchengemeinden zusammengeschlossen, seit diesem Jahr hat die Gemeinde auch nur noch eine Pfarrstelle. Im August 2006 verlässt die Gemeinde das Gemeindezentrum ‚Arche’.

Zum Reformationsfest 2010 feiert die Gemeinde nach einjähriger Bauzeit die Eröffnung des neuen Gemeindehauses direkt an der Kirche.

 

 

 

 

 

unsere Evangelische Kirche, ein Ort des Lebens - ein Ort des Glaubens:
Gott lädt uns ein, hier als seine Gemeinde zusammen-zukommen und zu feiern, und genauso als einzelne zu schweigen, die Stille zu suchen, nachzudenken und zu beten.

 

zur Einrichtung der Ev. Kirche Sindlingen

Die Kirche ist in einem neugotischen Baustil gebaut. Auffällig ist insbesondere ihre schöne Holzdecke.

Altarleuchter, Abendmahlskelche, Abendmahlskanne, Taufbecken und Taufkanne sind Ende des 19. Jahrhunderts vom Schullehrerseminar und der Präparandenanstalt zu Halberstadt unserer Gemeinde gestiftet worden.

Zur Einweihung der Kirche ist damals die Kanzel aus Eichenholz von Herrn Regierungspräsidenten von Meister, Wiesbaden, gestiftet worden, der Altar von Pfarrer Küster aus Höchst, und die ersten drei Kirchturmglocken von der Familie von Meister.

Die Orgel ist von der Firma Walcker aus Ludwigsburg gebaut und wurde zu 60% von Frau Wilhelm von Meister, Cronberg, gestiftet.

Die gemalten Fenster im Chorraum - mit einem Bild des auferstandenen Christus - sind eine Stiftung von Frau Dr. Lucius, Schönstadt bei Marburg, sie sind gefertigt von der Firma Zettler, München.

Die Tafel mit dem ‘Vater unser’ stammt von dem Gemeindeglied Paul Adolf Nitsche. Er hat in monatelanger, mühevoller Arbeit die Buchstaben und Ornamente ausgesägt und die Tafel der Gemeinde zur Einweihung der Kirche vermacht.

 

 

Die Pfarrer unserer Ev. Kirchengemeinde:

1905 - 1930    Pfr. Ludwig Weber

1930 - 1958    Pfr. Hans Weber

1958 - 1966    Pfr. Ulrich Contag

1966 – 1969    Pfrv. Gottfried Bickel  (Sindlingen-Nord)

1967 - 1969    Pfr. Karl Heinrich Knöß  (Sindlingen-Süd)

1970 – 1975    Pfr. Reiner Röhrborn  (Sindlingen-Nord)

1970 - 1974    Pfr. Bedrich Surman   (Sindlingen-Süd)

1975 - 1982    Pfr. Günter Werk   (Sindlingen-Süd)

1977 – 1984    Pfr. Helwig Wegner  (Sindlingen-Nord)

1983 - 1991    Pfr. Reinhold Dietrich  (Sindlingen-Süd)

1985 – 1991    Pfrn. Margarete Reinel  (Sindlingen-Nord)

1991 - 1996    Pfr. Hans Blum  (Sindlingen-Süd)

1992 – 2000    Pfr. Bernd Wangerin  (Sindlingen-Nord)

seit 1997         Pfr. Ulrich Vorländer

 

 

 

 

 

 

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